Eliane gehört zu unserem aktiven Ü80 Club. Die Gründungsmitglieder sind wir, vier Frauen, die miteinander Kindergarten und Primarschule in der Ostschweiz besuchten. Ausser Eliane sind wir fürs Alter ziemliche Technik Fans. Jetzt ist Eliane auch dabei. Sie hat mir mitgeteilt, sie besitze jetzt auch so ein „Gescheitele“, eine Namensgebung, die auf ihre Kontakte zu Menschen schwäbischer Zunge hindeutet. Die freudige Nachricht allerdings, war eher zähflüssig. Eliane musste nämlich üben. So sah ich vier Anrufe auf meinem Display. Da sie normalerweise per Festnetz telefoniert, war ich erstaunt über so viele Anrufe von ihrem Handy. Und in Anbetracht der Umstände war ich besorgt, ob sie wohl in einem Spital gelandet sei. Ein Irrenhaus schloss ich vorläufig noch aus und Ferien hätte sie gemeldet. Endlich erreichten wir einander, und ich vernahm ihre freudige Nachricht vom „Gescheitele“. Eliane ist jetzt beschäftigt. Auch damit, sich zu entschuldigen.
Im Laufe ihres Lern-Marathons, hat sie auch Telefonnummern eingespeichert und kontrolliert. So hat sie versehentlich nachts die Nummer des Hauswarts erwischt. Obwohl sie „nur ganz kurz geläutet“ habe, passierte darauf folgendes. Um 06.30 Uhr am Morgen klopfte es an ihrer Schlafzimmertüre. Erschrocken rief sie, was da los sei. Herr Neuhaus, der ihr in vielem beisteht, und ihr Arbeiten und Gänge abnimmt, stand vor der Türe. Er habe ihren nächtlichen Anruf soeben gesehen (auf seinem gescheiten Teil natürlich), und da sie nicht geöffnet habe, wollte er nachschauen, ob ihr etwas passiert sei!. Eliane schickte Herrn Neuhaus wieder nach Hause und brachte ihm im Laufe des Tages eine Flasche Wein mit ihrer Entschuldigung.
Ich erwarte keinen Wein, wenn sie mir nächstens nachts telefoniert. Auch sie Chancen, mit der Technik, und ich freue mich aufs Chatten zu viert!