Zu den ersten Früchten, die ich im Thurgau direkt ab Hof beziehe, gehören Erdbeeren. Jetzt ist es wieder so weit. Die roten Beeren liegen in den Kartons bereit zum Verkauf. Sie riechen wunderbar, und sie sind nicht in irgendwelchen Plastikhüllen verpackt. Wenn ich die sehe, kommt mir immer ein Dokumentarfilm in den Sinn, der die Plastik Flut am Meeresboden zeigt. Es ist entsetzlich, und ich kaufe nichts mehr im Plastik wenn ich es irgendwie vermeiden kann. Guten Mutes suche ich die wohlriechendste Schachtel aus.
Herr Marder, der Obstbauer, schaut, wie immer ziemlich schelmisch, hinter einer Türe hervor. Wie es ihm geht, will ich wissen, hat er doch vor zwei sommern eine lange Spitalzeit hinter sich gebracht, mit einer Hüftoperation, die sich hin zog. Damals hat ihn seine Frau wunderbar vertreten. Sie hat „ihren Mann gestellt“!
Er erklärt mir, ihm gehe es prima, denn er hätte allerlei Sorten Probleme. Ich schaue ihn etwas verdutzt an. „Ja, wissen Sie“, fährt er fort,“Hat man so viele kleine Probleme, geht es einem gut. Aber wehe, Sie haben ein Problem! Das haut einen denn mal ziemlich rasch um!“