Gebodigt: ein Schweizer Ausdruckt, der wohl vom Schwingsport kommt. zu Ende gebracht, erledigt – vorbei. Vorbei ohne Glimmer, vorbei wie die Tage vor Weihnachten einer nach dem anderen, ähnlich wie eine Perlenkette. Da waren die Höhepunkte, vom Kalender diktiert. Jeder und jede haben sie anders gesetzt, verschieden gewertet.
Mauro und Marina sind in die Karibik geflogen und haben dort Wärme, Sonne und Sand genossen.
Selim und Selina waren auf der Alp Gorana und haben in einer Hütte am Feuer gesessen, Käse und Brot gegessen und Wein Getrunken. Tagsüber sind sie im Wald mit Schneeschuhen über die Schneefelder gerutscht.
Douglas und Doreen waren im Palace Hotel. Er spielte hie und da mit Kollegen Curling. Sie spazierte auf der Dorfstrasse und pflegte Kontakte mit den Bijouterien und Boutiquen. Silvesterball mit Band und Menu exclusive, Champagner und Kaviar; stilvolle Garderobe und angeregte unreflektierte Unterhaltung.
Urs und Ursina blieben daheim. Sie sahen sich die Tagesschau an, täglich zur gleichen Zeit. Sie gingen zu Bett, täglich zur gleichen Zeit. Am nächsten Morgen standen sie auf, täglich zur gleichen Zeit, gingen Einkäufe machen, täglich zur gleichen Zeit, Mittagessen, Abendessen alles immer zur gleichen Zeit. Weihnacht, Silvester, Neujahr alles im gleichen Muster. Sie hatten eigentlich gar nicht gemerkt, dass etwas geändert hätte.
Und? hat sich wirklich etwas geändert? Nach vier Tagen im Januar 2019 glaube ich auch, es geht einfach weiter. Ein etwas künstlicher, gekünstelter Höhepunkt, hinein manövriert in den Lauf der Dinge. Durch langjährige Traditionen aufgewertet, aufgeputscht, und durch religiöse Empfindungen hochgehalten. Die Traditionen sind nicht global gleich, die Religionen schon gar nicht. Es gibt noch andere Festzeiten, sogar andere Neujahrsfeste. Schön, dass wir all dies feiern oder nicht feiern können, ganz wie es uns behagt.
In diesem Sinne bin ich froh, geht es jetzt wieder gerade aus. Und für mich besonders wichtig: die Tage werden länger!