Es dürfte meinen wenigen Leserinnen klar sein, dass ich weder ein Frühaufsteher, noch ein Morgenmensch bin. Ich bin eine Lang- Viel- und Oftschläferin. Das hat zur Folge, mein Montagskurs bei den Senioren findet ab neun Uhr statt. Um acht Uhr sind die Rassigen dran, die nach getaner Arbeit den Garderobenraum kapern und fröhlich schnaufend bekunden, sie hätten jetzt bereits das Tagespensum hinter sich. Mein stets unausgeschlafenes Ich, das den Kurs besucht, weil „man etwas für die Gesundheit tun soll, man dort nette Bekanntschaften macht, die Instruktorin eine Perle von einer Frau ist“, gähnt ausgiebig und macht sich ans Werk.
Auf dem Weg hierher hatte ich mir die Aufgabe gestellt, endlich einmal alle mit dem richtigen Namen zu begrüssen. Wir haben nämlich in diesem Fitness Center jede Menge an Hansruedis und Hanspeter. Dazu sind zwei „Neue“ gestossen, die ich wacker verwechsle, der Eugen und der Hanspeter, oder doch Hansruedi. Ich mache Eselsleiter um Eselsleiter und stelle mir die Personen vor. Vögel zwitschern, als trauten sie dem Frühling in der Luft. Dabei soll es abends wieder schneien. Seis drum, ich übe die Namen immer wieder. Ich habe Anneliese stets mit Bettina verwechselt. Das passiert mir jetzt nicht mehr. Und Josef – ja der ist leicht zu merken: er gehört zu Maria, beide sind gross und stark, ein Paar, das so gut zueinander passt wie ihre Namen.
Zurück zu den Hans plus. Eugen hat ein weisses Shirt an, und grüne Turnschuhe. Aha. Hansruedi ist gross und sehr liebenswürdig, hat immer einen Zahnstocher zwischen den Lippen. Aha. Hanspeter hat eine Brille ist eher kurz und redet wenig. Aber hie und da lächelt er. Aha.
Erleichtert gehe ich meines Weges. Da: ich muss stehen bleiben und nochmals zurück. Was ist denn das am Rosenstrauch vor dem Eingang zum Kurslokal? Ich nähere mich dem fremden Objekt am Rosenstrauch. Eine kleine gelbe Plastik Ananas hängt da an einem blauen Bändel. Lustig, denke ich, und – oh jeh! welcher ist jetzt der Eugen?