Not Wohnung Wohnungsnot?

Im Kreis der Freunde, der sich – nebenbei – stets und stetig lichtet herrscht eine Thematik vor, die mich beschäftigt.

  • Du hast es gut, meinen die einen, du hast eine altersgerechte Wohnung!
  • Mir macht es Angst, sagen die nächsten, ich kann mir nicht vorstellen, alles zu verlassen, aufzugeben, und in einen begrenzten Raum zu ziehen.
  • Andere sind stolz: wir haben uns für eine Wohnung im geschützten Raum angemeldet, so ziehen wir – wenn es so kommt, wie wir es wünschen – gemeinsam in eine neue Umgebung.

Ja, zum einen, wir sind umgezogen, es war erleichternd, abzufahren mit einem Haufen Kram, es war befreiend, den Garten und die Gartenarbeit hinter uns zu lassen und vor allem hilfreich, die 50 Treppenstufen gegen einen Lift zu tauschen. Leicht fällt keinem von uns ein solcher Abschied. Vorteile und Nachteile sind abzuwägen. Man klammert, man tröstet, man fasst noch gemeinsam einen Entschluss, den dann einer allein weiter tragen soll.

Ja, zum zweiten, es macht Angst. Was soll werden, wie wird es sein? Solche Situationen meistert man in jungen Jahren mit links. Was solls, es wird schon gut herauskommen! Wir aber wissen, es kommt das Ende. Der Schlussstrich unter unser Leben, das Leben, das uns gehört, unseres, unser eigenstes. Es wird nicht in die Geschichtsbücher eingehen, wir werden in keinem Buch erwähnt sein, unsere Besitztümer in keinem Museum ausgestellt sein. Doch es gehörte uns, es gehörte zu uns. Keine Verwandten, keine Freunde, keine Bekannten können es verändern. Nur wir selbst! Wir hinterlassen Spuren: auf Zement? auf Sand? im Wasser? Sogar die zementierten werden verflachen. Wir sind und wir werden zu Staub.

Ist dies so schwierig zu ertragen? Eigentlich nicht, denke ich. Und doch bereitet uns auch hier und heute, wo wir auf den grössten Teil des Lebens zurück sehen und nur noch einen Zipfel voraus schauen können, die Veränderung mehr Schmerz als vorher, wo alles einen grossen Horizont hatte. Der kleine Horizont ist es, an den wir uns klammern, der uns verängstigt und uns manchmal plagt. Wie geht es weiter? Es ist so wenig Zeit!

Noch einmal: Feigheit hat keinen Platz. Wir wollen auch jetzt noch, wo es so schwierig wird, Mut haben, Veränderungen anpacken wo nötig und dabei den Schmerz zulassen, den wir erleiden.

Sehr leicht geschrieben, sehr schwer getan!

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