
Da bin ich wieder: noch ungeduscht und ohne Gedanken, aber bei weitem nicht gedankenlos, unterwegs, entgegen den Wünschen der Jüngeren, die mich nach Hause, oder ins Pfefferland wünschen, denn sie, die Unbesiegbaren, haben alle Rechte, und wir , die „Alten“ und Risikomenschen, sollen gefälligst da bleiben! Nun, es ist noch früh am Morgen, ich denke, es tut mir gut, die Sonne über dem See zu sehen, die grünen Wiesen und die blühenden Sträucher. Meine Begegnungen heute sind friedlich, manch einer bemüht sich darum, wenigstens zu nicken und hie und da kommt sogar ein Grüss Gott vom Nächsten. Die Appenzeller haben da eine Tradition, wenn sie einander auf den schmalen Pfaden des Alpsteins begegnen: „Grüssgottadiö“ , sagen sie schnell, und schon sind sie weiter. Wäre doch etwas.
Es soll früher Völkergruppen gegeben haben, die ihre Alten umbrachten, wenn das Überleben des Stammes durch Hunger oder Seuchen gefährdet war. Hoffentlich kommt es hier und auf der ganzen Welt nicht so weit! Es sterben ja so viele Junge und Alte wegen Krieg und Hunger! Doch, vielleicht ist die neue Krankheit ein Mittel der Natur, Ordnung zu schaffen? Unsere Generation kann sich noch erinnern an geschlossene Grenzen, an Lebensmittel Knappheit, an viele Produkte, die wir jetzt im Überfluss bekommen, die damals noch gar nicht bekannt waren, oder nicht in dieser Vielfalt erhältlich. Stelle dich vor ein Molkerei Regal im Supermarkt: brauchst du so viele Sorten Quark, Milch, Butter, Yoghurt?
Unter der Dusche, wieder zuhause im freundlichen Käfig, kommen noch viele Gedanken dazu. Gerne teile ich sie das nächste Mal wieder mit euch. Bis dahin: bleibt zuhause und vor allem gesund!